Partnerschaftskomitée Landkreis Forchheim-Biscarrosse

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40 Jahre Partnerschaft - in Biscarrosse


Die 39. Begegnung von Schülerinnen und Schüler des Herder-Gymnasiums mit den Partnern aus dem Collège in Biscarrosse und des Lycée in Parentis im Rahmen der Partnerschaft des Landkreises Forchheim mit der Region Biscarrosse fand auch im Jahr 2015 wieder statt. Einen Bericht dazu findet man in der französischen Zeitung Sud-Ouest.

Sportlerbegegnung in Biscarrosse

40 Jahre deutsch-französische Partnerschaft des Landkreises Forchheim

Begeisterte Teilnehmer des Sportleraustauschs Biscarrosse – Forchheim

Der Donnerstag Morgen ist jung, das Wetter verheißt Sonne, die Straße und der Parkplatz befinden sich noch im Schlaf. Nach fünf Übernachtungen bei französischen Familien trudeln langsam die Fahrzeuge der Gastgeber mit ihren 51 Deutschen am "Maison de la Foire", einer Art Gemeindehaus im Flachbaustil, ein: Der Großteil der mit dem Landkreis Forchheim nach Biscarrosse gefahrenen Sportler sind Jugendliche oder Erwachsene bis 30 Jahre, begleitet von älteren Abteilungsleitern und Betreuern der Sportarten Judo von der Judoabteilung des VfB Forchheim , Tischtennis, Tennis, Volleyball und Schießen. Gepäck wird aus den Autos entladen und man sammelt sich dort, wo der Bus zur Abfahrt wartet. Eine junge Deutsche mit Rucksack und Koffer beladen geht zu ihren bereits wartenden Freundinnen, man hört sie mit Begeisterung sagen: "Das war die beste Woche!" Da der Austausch mit 3000 Kilometer langer Hin- und Rückfahrt insgesamt eine Woche dauert, kann sie nur "meines Lebens!" meinen. Ihre Freundin entgegnet berührt: "Meine französischen Gasteltern hatten gerade sogar Tränen in den Augen!"

Diese und viele gleichartige dort stattgefundenen Szenen beschreiben, welch zwischenmenschliche Bande und Rührungen entstehen, wenn man sich darauf einlässt, eine Woche seines Lebens der Partnerschaft mit Biscarrosse zu widmen.

Dies beginnt schon mit der ca. 20-stündigen Busfahrt, bei der sich die einzelnen Sportgruppen durchmischen und man gezwungener Maßen nicht anders kann, als sich mehr oder weniger kennen zu lernen. Beim letzten Stopp vor Biscarrosse, auf einem Autobahnparkplatz mit großen Grünflächen, war auch das Hindernis der "fremden" Sportart überschritten und fast alle Jugendlichen schlossen sich den Volleyballern an und spielten sich im weiten Kreis den Ball zu, immer wieder gegrüßt vom spontanen Hupen der Fernfahrer, die von diesem unerwarteten Anblick, in sicherem Abstand zur Fahrbahn und durch Zaun getrennt, der Monotonität der Straße entrissen wurden.

Die Ankunft am Samstag Nachmittag in der 13.000 Einwohner zählenden Partnerstadt bedeutete für viele Neulinge, sich in die Hände einer fremden Familie zu begeben, die meistens sogar gar kein Deutsch spricht, sondern nur Französisch oder auch Englisch - und natürlich Körpersprache, angefangen bei den obligatorischen Küsschen auf die Wange. Für die langjährigen Teilnehmer allerdings war es ausnahmslos die Rückkehr zu Freunden.

Mit einem reichhaltigen Programm, organisiert von Biscarrosser Seite unter Leitung vom Präsidenten des Partnerschaftskomitees Claude Delmaere und dem Leiter des Sportaustauschs Alain Lyonnet sowie den Leitern der Sportgruppen, wurden die Forchheimer und ihre Gastgeber unterhalten und die deutsch-französischen Bande fester geknüpft.

Der Sonntag stand im Zeichen der verschiedenen Sportwettkämpfe: auf dem Schießstand im nahen Militärgelände, dem Dojo, Tennisplatz und der Volleyballhalle in Biscarrosse, sowie auf dem Zeltplatz Mayotte am nördlichen Biscarrosser See, wo die Tischtennisjugend untergebracht war, weil sich auf französischer Seite keine entsprechende Abteilung fand.

Das weitere Programm unter der Woche fasste alle Deutschen und Franzosen zusammen, was unvergessliche Eindrücke hinterließ: bei der Wanderung auf dem Küstenpfad durch das Naturschutzgebiet, dem Besuch auf Europas größter Wanderdüne bei Pilat (über 100 Meter hoch, 500 Meter breit, 2,7 Km lang, mit geschätzten 60 Millionen Kubikmetern Volumen), dem selbst Erleben mittelalterlicher Spiele im Garten von Schloß Bridoire bei Bergerac, der Abstecher in den wunderschönen Kletterpark "BiscAventure", wo zwischen den Pinien je nach Wahl in kleiner oder großer Höhe garantiert jeder seinen Spaß und Nervenkitzel fand - und natürlich das Baden am feinsandigen Strand von Biscarrosse Plage im 1cm kalten Atlantik!

Ein weiterer gemeinsamer Höhepunkt war die Soirée am Montagabend im vertrauten Gemeindesaal "Saint-Exupéry". Neben einem typisch französischen Abendessen gab DJ Angelo wieder sein Bestes und trieb die Stimmung in die Höhe. Für viele Jugendliche war dies die erste Disco-Erfahrung ihres Lebens, dazu noch in ausgelassenster Atmosphäre, angeheizt von der französischen Seele, die definitiv leichter und offener mit Musik und Tanz umgeht als die der Oberfranken, und es auf Anhieb schaffte, die Deutschen mit auf die Tanzfläche zu nehmen.

Bernd Dötzer

Gruppenbild
"Das war die beste Woche meines Lebens!". Foto: Bernd Dötzer


Komiteefahrt mit Landrat Dr. Hermann Ulm

4 Jahrzehnte Partnerschaft, 40 Jahre Partnerschaft
5.000 persönliche Begegnungen von Schülern, Sportlern, Chormitgliedern, Musikern, Stelzenläufern, Künstlern, Schulleitern, Lehrkräften, Politikern, Kreisräten und Stadträten, Radfahrern, Busfahrern, Komiteemitgliedern auf beiden Seiten, Bewohnern des Landkreises Forchheim und der Stadt Biscarrosse.

Drei Bürgermeister: Roger Ducom, Pierre Junca, Alain Dudon –
Drei Landräte, Otto Ammon, Reinhardt Glauber, Dr. Hermann Ulm.

Eine Bilanz, die vielleicht nur schwerlich ihresgleichen kennt.

Dank dieser intensiv geführten Partnerschaft ist Biscarrosse für die Einwohner des Landkreises Forchheim nicht mehr der entlegene Ort, 1450 km entfernt, an den Gestaden des Atlantischen Ozeans zwischen Bordeaux und Biarritz, geborgen hinter den Sanddünen, eingehüllt in das Dach der Pinienwälder und sozusagen versunken im Riesenfarn Aquitaniens. Anfangs war Biscarrosse nicht über die Autobahn zu erreichen, sondern nur über die Route Nationale (Bundesstraße) zwischen Tours und Bordeaux. Stundenlange Verspätungen waren an der Tagesordnung. Die für 18 Uhr vorgesehene Ankunft verschob sich bis kurz vor Mitternacht.

Heute ist Biscarrosse nicht mehr diese geheimnisvolle Unbekannte, sondern der Inbegriff des deutsch-französischen Gedankenaustausches zwischen zwei absolut landestypischen Regionen, die auf sehr authentische Weise das Alltagsleben spiegeln: die Fränkische Schweiz und die französischen Landes.“

Mit diesen Worten leitete Reinhard Heydenreich, seit 1993 Vorsitzender des deutsch-französischen Partnerschaftskomitees des Landkreises Forchheim, am Abschlussabend in Biscarrosse in französischer Sprache seinen kurzen Rückblick über 40 Jahre gelebte Partnerschaft zwischen dem Landkreis Forchheim und der Stadt Biscarrosse ein.

Genau diese Worte bewahrheiteten sich beim freundschaftlichen Wiedersehen vom 29. Mai bis 2. Juni in der französischen Partnergemeinde anlässlich des 40. Jubiläums.

39 Teilnehmer, darunter Landrat Dr. Hermann Ulm, Kreisrat Franz Schmidtlein, Kreisrätin Barbara Poneleit, die Effeltricher Musikanten, Sänger des ehemaligen Madrigalchores der Volkshochschule Forchheim und weitere Mitglieder des 1993 gegründeten Partnerschaftskomitees konnten sich von der Herzlichkeit und tief verwurzelten Verbundenheit der französischen Gastgeber überzeugen. Nahezu ausnahmslos waren alle Teilnehmer in französischen Gastfamilien untergebracht und genossen die großzügige Gastfreundschaft bei Tisch, bei gemeinsamen Unternehmungen und vor allem beim offiziellen Festakt am Samstagvormittag auf dem wunderschönen, in deutsch-französischen Farben geschmückten Place Marsan in Biscarrosse.

Nach einen Umzug durch die Stadt zusammen mit den berühmten Stelzenläufern Lous Esquirous“, einem Photostop vor dem Rathaus und den Festreden des Bürgermeisters Alain Dudon und des Landrats Dr. Hermann Ulm wurde die Freundschaft durch das Aufstellen eines Gedenkbaumes und mit einem Umtrunk und reichlichen Dokumentationen über die Geschichte der Partnerschaft erneut verankert.

Eine gemeinsame Rundfahrt um das Becken von Arcachon, eine Schifffahrt auf dieser durch die Austernzucht und die angrenzende höchste Düne Europas berühmte Wasserfläche und eine Führung in einem Dorf der Austernzüchter mit anschließender Genuss(?)probe prägten den Sonntag.

Voller Stolz präsentierten die Gastgeber aus lokalpolitischer Sicht am Montag zwei Unternehmen die vom französischen Umweltministerium vor allem für das Recycling-Bewusstsein beim Umgang mit Rohstoffen einen Umweltpreis erhielten.

Die Energieausgaben in riesigen Treibhäusern für Tomaten konnten um weiter über die Hälfte reduziert werden.

Auch die Rehabilitierung von Weideplätzen für Rinder und Pferde und die Nutzung eines Sumpfgebiets und eines überschwemmungsgefährdeten Geländes wurden von den Bürgern des Landkreises Forchheim mit großem Interesse aufgenommen. In dreißigjähriger mühevoller Arbeit wurde in der Seenlandschaft, die sich hinter den Atlantikdünen erstreckt, die Flora mit seltenen Gewächsen bereichert und auch die Rückkehr von Wasservögeln und Säugetieren, wie Otter und Nerz, eingeleitet.

Mit unvergesslichen Eindrücken im Kopf und mit Dankbarkeit über die großzügige Gastfreundschaft und z. T. auch mit Tränen in den Augen verließ die Gruppe am Dienstagvormittag das Département Landes und reiste im bequemen Bus über 1450 km wieder zurück in die Forchheimer Heimat, um nun den Gegenbesuch vom 24. bis 27. Juli mit einem offiziellen Festakt im Herder-Gymnasium und mit der Eröffnung des Annafestes vorzubereiten

Stelzenläufer

Vor dem Rathaus

Bericht über den Besuch in Frankreich in der französischen Zeitung SudOuest


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